Besondere Wuchsformen: Verbänderung und Sekundärblüten

Der Gilbweiderich, Lysimachia punctata, wächst hier in einer auffälligen Wuchsform, einer Verbänderung oder Fasziation: Der Blütenstand ist gestaucht und am breiten und flachen Stängel stehen die Blüten dicht gedrängt. Die an dieser Stelle wachsende Staude brachte die spezielle Wuchsform in drei Jahren hervor, in unterschiedlich starker Ausprägung - um in den darauffolgenden Jahren wieder "normal" auszusehen.

Eine Verbänderung entsteht durch eine Störung in den Zellen des Apikalmeristems, dem teilungsfähigen Bildungsgewebe der Pflanze am Spitzentrieb ihres Sprosses. Als Ursache kommen eine ganze Reihe von Umweltfaktoren (Bakterien, Viren, Pilze, Chemikalien) ebenso in Frage wie spontane Mutationen.

Eine Verbänderung ist sehr auffällig, wie die unten abgebildeten Beispiele Gilbweiderich, Nachtkerze, Wiesen-Pippau, Echte Schlüsselblume und Feld-Mannstreu zeigen.

Die letzten drei Bilder zeigen keine Verbänderung, sondern eine besondere Wachstumsform bei der Ringelblume, wo aus dem zentralen Blütenkorb heraus sekundäre kleine Blütenkörbchen wachsen - die möglichen Ursachen sind vermutlich dieselben wie bei der Verbänderung.